PlakatmotivIn 53 Minuten vom Permotrias zum Transrapid:

SALZ –

Fünf Geschichten über einen Stoff, der Geschichte gemacht hat

Von und mit Hedwig Rost und Jörg Baesecke

Neulich im Reformhaus: „Sie, das Salz hier im Regal ist ja schon abgelaufen!“
“Ach wissen Sie, das Salz ist 80 Millionen Jahre alt, das läuft nicht im Januar 2016 ab.“

Vor 250 Millionen Jahren  lag Bayern zwischen zwei Meeren. Hier bildete sich der Stoff, der später Geschichte machte und Eingang in viele Geschichten fand: das Salz. Heute erscheint es fast wertlos, doch über Jahrhunderte hin lieferte es immer wieder Anlass zu Konflikten und Kriegen, war Quelle von Reichtum und Macht. Auch bei der Gründung und Entwicklung Münchens spielte Salz eine große Rolle, denn es war die wichtige Salzhandelsstraße nach Augsburg, für die Herzog Heinrich der Löwe vor 850 Jahren „bei den Munichen“ seine neue Isarbrücke bauen ließ.

SALZ  blickt zurück in die Erdgeschichte, schaut in die tiefen Höhlen des geheimnisvollen Untersbergs und lässt uns Platz nehmen am Frühstückstisch Heinrichs des Löwen. Wie war das mit den beiden Isar-Brücken? Wie wurden die Salzlager von Berchtesgaden entdeckt, wie wurde das Salz gefördert und nach München gebracht? Wie kam überhaupt das Salz ins Meer? Woher hat Shakespeare den Stoff für seinen KÖNIG LEAR genommen? Und wie erging es den Bürgern von Bopfingen bei ihrem Versuch, Salzpflanzen zu züchten? Geschichte mischt sich mit Märchen, Liedern und Sagen, und alles wird nun auf der Bühne erfahrbar gemacht.

Brücke KopDie Bühne  erinnert anfangs an ein Büro, das sich recht schnell zu einer Geschichtswerkstatt im wahren Wortsinn entwickelt. Viel Papier ist da im Spiel, es wird gefaltet, gerissen, geschnitten und geschichtet, gestempelt und geschrieben, Büroklammern mutieren zu Goldschätzen, und der Transrapid saust über allem dahin. Und dann ist da noch die Geige – wie eine Stimme aus der anderen Welt.

Der Umgang mit Papier  weckt vielleicht Lust auf Nachahmung, und man kann – fast nebenbei – einiges über einen unscheinbaren Stoff lernen, ohne den menschliches Leben nicht möglich wäre.  Beim 850. Münchner Stadtgeburtstag bildete diese Produktion das SALZ im großen Festmenü. Doch bleibt es sicher auch über das Jubiläumsjahr hinaus (und nicht allein für München) interessant: SALZ läuft ja nicht ab, s.o.!

Entstanden in Zusammenarbeit mit der SCHAUBURG am Elisabethplatz / München und unter der Regie von Dagmar Schmidt

Im Blick der Presse:  Ein ebenso zartes wie handfestes Stück … für ein verzaubertes Publikum. Es sind 55 Minuten pures Glück, weil der eigene Kopf mitspielen darf. (tz MÜNCHEN – tz-Rose)

Diese große kleine Theaterstunde beweist, dass die Phantasie oft die stabilsten Brücken bauen kann. (MÜNCHNER MERKUR)

 Stern der Woche! (AZ München)

Ein Papierknüller!  (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG)

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Die 204. und zugleich letzte Aufführung fand am 21.März 2017 in der SCHAUBURG/München statt.

SALZ – Arbeitsblatt – zum Download