Erinnert sich noch wer an den Sommer 1984? In Norddeutschland war er ziemlich verregnet, und ausgerechnet da spielten wir bei einer großen Straßentheaterproduktion mit, einer Bearbeitung von Skakespeares ‚Sommernachtstraum‘ – mit immerhin 18 Beteiligten, umfangreichem Auf- und Abbau und vielen sorgenvollen Blicken zum Himmel. Alle (Hamburger) Aufführungen gingen trocken über die Bühne – und dann gab es noch eine Einladung nach Berlin. Dafür hatten wir beide eine Art Trailer entwickelt, für unsere damals noch ganz neue kleine Kofferbühne: unseren Gurken-Sommernachtstraum. Den haben wir dann Anfang August 1984 zum ersten Mal öffentlich gezeigt, auf dem Berliner Breitscheidplatz.
Das große Sommernachtstraum-Ensemble löste sich bald auf, unser kleiner Sommernachtstraum aber begleitete uns noch über Jahre und Jahrzehnte, Glück gleich mit dem (fast) ersten Stück! In vielen Ländern war er zu sehen, wurde in England …
gefeiert, entwickelte sich fast zu einem Markenzeichen. Was zuletzt auch ein wenig lästig war: ‚Das sind die mit den Gurken.‘ oder ‚Wann spielt ihr denn mal wieder den … .‘ Wir nahmen uns vor, ihn nur noch ein, zwei Mal im Jahr zu zeigen. Mit dem Umzug nach München konnten wir auch das Stück etwas hinter uns lassen; hier rückte bald Papier in den Mittelpunkt unserer Arbeit.
Die Kofferbühne steht längst im Museum, aber es gibt ein Double, eigens gebaut für unsere letzte Produktion mit diesem kleinen Theater. Mit dem Bühnendouble haben wir 40 Jahre nach der Premiere unseren ‚Sommernachtstraum‘ noch einmal gespielt, in Berlin, wie damals, sinnigerweise beim großen Sommerfest der Berliner Gartenfreunde e.V. Und siehe da: Alles noch frisch! (06/2024)