Andere Länder, alle Sitten – zumal bei Tisch! Das muss ein Bote Kaiser Karls des Großen erfahren, der zum Hof von Byzanz geschickt wird und dort unversehens in Lebensgefahr gerät. Die kaum bekannte Ballade von Paul von Winterfeld (1872-1905) erzählt davon, wie der schlaue Franke noch einmal mit heiler Haut davonkommt.  Im Rahmen eines Theaterprojekts mit Münchner Schulkindern ist daraus vor Jahren ein Bühnen-Bilder-Buch enstanden – und sehr viel später auch ein kleiner Film, der hier im Dezember 2022 zu sehen war.

‚Der Franke in Byzanz‘ ist auf unserer DVD ‚Das Auge hört mit!‘ enthalten – mehr dazu hier ! Und unsere Reihe mit monatlichen Filmen setzen wir auch 2023 fort.

Legenden um den Heiligen Nikolaus gibt es nicht nur aus der Antike und dem frühen Mittelalter, sondern erstaunlicherweise auch aus neuerer und neuester Zeit. Da werden dann zum Beispiel Statuen lebendig oder die Gestalt des Heiligen wirkt aus einem Bild, meist einer Ikone, heraus. Oder steigt sogar aus dem Rahmen und nimmt menschliche Gestalt an, um dann zu helfen und Wunder zu tun. So jedenfalls wird es bis heute erzählt, zum Beispiel in einer zeitgenössischen Nikolauslegende aus Holland, die als kleiner Film auf unserer DVD ‚Das Auge hört mit!‘ enthalten ist.

In unserem November-Film ergriff die Geige wieder das Wort; sie verlieh Theodor Fontanes Ballade von der ‚Brück am Tay‘ ihre Stimme. Das darin beschriebene Zugunglück liegt nun bald 150 Jahre zurück, aber das Toben der Elemente und der Ruf der 3 Hexen hallt weit durch die Zeiten bis zu uns herüber: „Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand!“ Zu vernehmen ist das Ganze auf unserer neuen Film-DVD ‚Das Auge hört mit!‘

Begegnungen mit Außerirdischen finden sich nicht nur im Science-Fiction-Genre. Auch ganz traditionelle Geschichten erzählen davon – wie zum Beispiel das südafrikanische Märchen von der Sternenfrau. Hier bleibt am Ende ein Rätsel bestehen, doch gerade das macht den Reiz dieser Geschichte aus. In unserem Oktober-Film entwickelte sich das Märchen buchstäblich aus einem strahlend bunten, 5 Meter langen Seidentuch.

Geschichten über den Mond gibt es überall auf der Welt. Unser kleiner September-Film zeigte gleich drei davon, aus Südafrika, aus Griechenland und von den Inuit. Die kurzen Stücke sind z.T. noch ganz neu und waren bis jetzt kaum öffentlich zu sehen. Ende des Jahres präsentieren wir sie auf einer neuen Film-DVD.

In München kennt fast jedes Schulkind die Sage vom strengen Herzog Ludwig und seinem Affen. Es heißt, das Tier habe eines Tages den kleinen Sohn des Herzogs aus der Wiege genommen und sei mit ihm aufs Dach der Burg gestiegen.

Unser August-Film zeigte die Geschichte vom Affen auf dem Dach, eines unserer meistgespielten Stücke, präsentiert in einem kleinen Papiertheater, einem Kamishibai. Das Stück gehört – wie auch die Geschichte von der großen Pest in München – zu den ‚StadtTorHeiten‘, unserer mobilen Klassenzimmerproduktion mit Münchner Sagen.

Bodenlos, so heißt es, ist das Meer vor Messina. Wehe dem, der es wagt, dort in die tiefsten Tiefen hinabzutauchen! Eine Sage, die in Sizilien und Süditalien weit verbreitet ist, erzählt davon – die Geschichte von Nicolò (oder Nicola) Pesce, genannt Cola Pesce oder Cola Fisch. Hedwig erzählt, spielt und singt sie in ihrem Bühnenprogramm HörMale und begleitete in unserem Juli-Film den tragischen Helden bis an den Grund des Meeres.

Unser Juni-Film war lang, schlangenlang: das armenische bzw. georgische Märchen von der Schlange, die alles wusste. Nach sehr langer Vorbereitung ist es im Jahr ‚vor Corona‘ endlich auf die Bühne gelangt. Wiederholt war an dieser Stelle davon die Rede. Eine in vielerlei Hinsicht ungewöhnliche Geschichte, in der es unter anderem um Willensfreiheit geht, um Schicksal und Zeitgeist. – Anfang Dezember wollen wir noch einmal eine DVD zusammenstellen, mit allen 2022 entstandenen Filmen, darunter auch mit der Geschichte von der weisen Schlange.

 

In Turkestan, wo die Tage lang sind und die Wege weit, da ging einmal ein junger Mann vom Markt nach hause. – So beginnt ein kleines persisches Märchen. Eine junge Frau gesellt sich dazu, sie gehen eine Weile gemeinsam und verstehen sich gut. Bis sie an eine enge Schlucht kommen. 

Unser Mai-Film zeigte – mit Transparentbildern und in einem Laternentheater – den vorsichtigen Anfang einer Liebesgeschichte: Der Mann ist dabei eher schüchtern, und die junge Frau ergreift die Initiative … 

Viele Geschichten erzählen davon: Hinter einer dünnen Grenze, in naher Ferne liegt eine andere Welt. Durch ein magisches Portal kann sie betreten werden, etwa durch einen Brunnen wie im bekannten Frau-Holle-Märchen. Oder durch den Sturz in einen Suppenkessel , wie in einer wunderreichen Geschichte aus der jüdischen Tradition, die ein wenig an Goethes ‚Faust‘ denken lässt und die in unserem April-Film aus einem Bühnen-Bilder-Buch entfaltet wurde.