Schlüsselgeschichten

Zum Jahreswechsel  ist eine neue kleine Geschichte in unser Repertoire gekommen – begleitet von Wünschen und Hoffnungen für die nächste und übernächste Zukunft.

Über Kritzelgeschichten (drawing stories) war hier bereits etwas zu lesen: Geschichten, bei denen das Erzählen zeichnend begleitet wird, meist nur mit einer einfachen Linie – und am Ende ist ein kleines Bild entstanden. Der Reiz dieser Geschichten besteht nicht zuletzt in ihrer Einfachheit, sie laden zum Nach-Machen und Weiter-Tragen ein, sie gehören nicht dem einzelnen Erzähler oder der einzelnen Erzählerin, sie gehören der Welt.

Schlicht sind sie aber oft nur auf den ersten Blick. Manchmal braucht es einen zweiten, um zu tieferen Schichten zu gelangen – damit das Gebilde überhaupt erst ‚Ge-Schichte‘ wird. Die Prinzessin, die im Wald beim Spielen die Zeit vergessen hat und nun vor verschlossenen Toren steht, hat – ohne es zu wissen – den Schlüssel schon in der Hand. Der eigene Lebensweg hat die Ressource gebildet, mit der sich die Aufgabe lösen lässt. Genau darin liegt oft das Wohltuende und Tröstliche der Märchen: dass Heldin oder Held vor genau die Aufgaben gestellt werden, für die sie zuvor Helfer oder Hilfsmittel gewonnen haben. Diese Erfahrung wünschen wir Ihnen, euch und uns für’s Neue Jahr – auch im wirklichen Leben!

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