Die Kleinste Bühne der Welt Hedwig Rost & Jörg Baesecke

Aktuelles/Blog

EQUAL PLAY DAY

In den allerersten Anfangstagen unserer kleinsten Bühne war es tatsächlich so: Jörg hatte die Bühne auf dem Schoß, Hedwig stand mit der Geige daneben, spielte zum Bühnen-Aufbau, zur musikalischen Begleitung der von Jörg gesprochenen Texte und zum Bühnenabbau. Aber das war 1983, und schon im folgenden Jahr entstanden Stücke, wo Hedwig in Text und Handlung eingriff. 1988 hatten wir die Bühne gemeinsam zwischen uns auf den Knien, und dann, immer noch 1988, entstand das erste Stück, in dem die Bühne zwischen uns hin- und herwechselte. Vor 35 Jahren also, und so alt ist auch das zweite Bild hier. In allen folgenden Duo-Programmen bis hin zu ‚Wie die Welt auf die Welt kam‘ ist die Rollenverteilung zwischen uns unübersehbar ausgeglichen. Und trotzdem haben wir immer wieder mit Menschen zu tun, die von ‚Jörgs Bühne‘ sprechen, die in der Wahrnehmung unserer Arbeit im letzten Jahrhundert bzw. im letzten Jahrtausend stehengeblieben sind. Nicht nur Männer übrigens, auch Frauen. Da könnte sich Hedwig auf den Kopf stellen – sie wird ignoriert. Sie kann ihre Solo-Programme spielen, sie kann neue Stücke enwickeln – es hilft nichts, Wie viele Welt-Frauen-Tage werden da noch ins Land gehen müssen, bis etwas so Offensichtliches wahrgenommen wird? (8.März 2023)

In der Wolfsgrube

Da torkelt ein Schneider leicht angetrunken durch den nächtlichen Wald – und fällt in eine Wolfsgrube, wo er schon erwartet wird . von einem hungrigen Wolf, der knurrt und die Zähne fletscht! Da greift der Schneider zur Geige, in der Hoffnung, wie dereinst Orpheus das wilde Tier mit Musik zu zähmen oder doch so lange abzulenken, bis der Morgen dämmert. Der Wolf singt auch gleich mit, doch dann reißt die erste Geigensaite …

In unserem März-Film nahm Hedwig Rost Anteil am Schicksal ihres Musiker-Kollegen, und klar: Die Geige spielte dabei eine tragende Rolle. Und der April-Film schließt sich trhematisch gleich an.

„KUNSTLINIE“

 Seit Sommer 2022 bietet Hedwig Rost ein besonderes Theaterformat für ukrainische Schul- und Vorschulkinder an:  Sie zeigt einer kleinen Gruppe ein ukrainisches Märchen aus ihrem Programm  Zuhaus bei Hase, Schwein und Maus; in einer anschließenden kleinen Bastel-Stunde gestalten die Kinder selbst Figuren zu der gezeigten Geschichte. Abschließend spielt Hedwig die Geschichte noch einmal – mit den Bildern und Figuren der Kinder. – Das Märchen selbst ist den Kindern bekannt und vertraut – so verstehen sie es auch in deutscher Sprache. Inzwischen sind hier zwei Programme möglich, ein winterliches und eines, das mehr in die wärmere Jahreszeit passt.

Gern weisen wir hier auf eine Ausschreibung hin, die es unternimmt, solche Produktionen zu fördern:

Für ein Integrationsprojekt des Vereins ‚Bayern liest e.V.‘ und des Museumspädagogischen Zentrums (MPZ) mit dem Titel „KunstLinie“ werden Theaterformate gesucht,  deren Aufführung sowohl in den Museen entlang der Buslinie 100, also im Bayerischen Nationalmuseum und im Museum Villa Stuck, als auch in Klassenzimmern möglich sind. Zielgruppe sind Willkommens- oder Brückenklassen mit ukrainischen Schülerinnen und Schülern. In den Museen schließt sich ein Ausstellungsbesuch mit einem passenden Themenschwerpunkt an.

Nähere Auskünfte und Bewerbungen bitte an

Bayern liest e.V.  – z.Hd. Frau Ulrike Roos von Rosen – roosrosen@bayern-liest.de

Gautinger Str. 7a
82234 Weßling

Wohin mit all der Freiheit?

Ein steinzeit-altes Märchen aus Zentralasien stand im Mittepunkt unseres Februar-Films. Es erzählte von Nacht und Kälte – und von Ungeheuern, die die Finsternis birgt. Noch hält das Feuer diese Wesen ab, aber wehe, wenn es erlischt! – Begleitet wurde die Geschichte von ein paar Kritzeleien und von Formen, die sich im Spiel mit einer magischen roten Schnur entwickelten. Archaisch anmutende Mittel – doch dann fielen da plötzlich einige atemberaubend moderne Sätze, die vom Rand des Altai-Gebirges wieder in unsere Gegenwart führten.

ALLES AUS DEM EI

Die Entstehung der Welt ist der Neuanfang schlechthin. Mit einem kurzen Auszug aus unserer Produktion Wie die Welt auf die Welt kam haben wir zum Jahresbeginn die Reihe unserer Monatsfilme fortgesetzt. Im Januar gab es hier eine Schöpfungsgeschichte aus China zu sehen, die den Umgang von uns Menschen mit der Erde etwas in Frage stellte.

Das Auge hört mit!

Unsere dritte DVD mit allen Monatsfilmen des Jahres 2022 ist fertig: 15 Filme mit gut 115 Minuten Spielzeit. Zu bestellen wieder über das Kontaktformular für 20 Euro (incl.Versand) mit Rechnung und Vorkasse.

Auf dieser DVD sind einige besondere Stücke aus unserem Repertoire versammelt, die wir bis jetzt etwas zurückgehalten haben. Eine Übersicht findet sich hier. – Auch im kommenden Jahr wollen wir weiter Monatsfilme einstellen, eine vierte DVD ist dabei allerdings nicht geplant: Aller guten Dinge sind bekanntlich drei.

Augen-Zeugen

Andere Länder, alle Sitten – zumal bei Tisch! Das muss ein Bote Kaiser Karls des Großen erfahren, der zum Hof von Byzanz geschickt wird und dort unversehens in Lebensgefahr gerät. Die kaum bekannte Ballade von Paul von Winterfeld (1872-1905) erzählt davon, wie der schlaue Franke noch einmal mit heiler Haut davonkommt.  Im Rahmen eines Theaterprojekts mit Münchner Schulkindern ist daraus vor Jahren ein Bühnen-Bilder-Buch enstanden – und sehr viel später auch ein kleiner Film, der hier im Dezember 2022 zu sehen war.

‚Der Franke in Byzanz‘ ist auf unserer DVD ‚Das Auge hört mit!‘ enthalten – mehr dazu hier ! Und unsere Reihe mit monatlichen Filmen setzen wir auch 2023 fort.

St. Nikolaus und der Fußball

Legenden um den Heiligen Nikolaus gibt es nicht nur aus der Antike und dem frühen Mittelalter, sondern erstaunlicherweise auch aus neuerer und neuester Zeit. Da werden dann zum Beispiel Statuen lebendig oder die Gestalt des Heiligen wirkt aus einem Bild, meist einer Ikone, heraus. Oder steigt sogar aus dem Rahmen und nimmt menschliche Gestalt an, um dann zu helfen und Wunder zu tun. So jedenfalls wird es bis heute erzählt, zum Beispiel in einer zeitgenössischen Nikolauslegende aus Holland, die als kleiner Film auf unserer DVD ‚Das Auge hört mit!‘ enthalten ist.

Tand, Tand …

In unserem November-Film ergriff die Geige wieder das Wort; sie verlieh Theodor Fontanes Ballade von der ‚Brück am Tay‘ ihre Stimme. Das darin beschriebene Zugunglück liegt nun bald 150 Jahre zurück, aber das Toben der Elemente und der Ruf der 3 Hexen hallt weit durch die Zeiten bis zu uns herüber: „Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand!“ Zu vernehmen ist das Ganze auf unserer neuen Film-DVD ‚Das Auge hört mit!‘

Die Sternenfrau

Begegnungen mit Außerirdischen finden sich nicht nur im Science-Fiction-Genre. Auch ganz traditionelle Geschichten erzählen davon – wie zum Beispiel das südafrikanische Märchen von der Sternenfrau. Hier bleibt am Ende ein Rätsel bestehen, doch gerade das macht den Reiz dieser Geschichte aus. In unserem Oktober-Film entwickelte sich das Märchen buchstäblich aus einem strahlend bunten, 5 Meter langen Seidentuch.